Mittwoch, 9. März 2016

Are you still on the same planet with us?


"Man sieht und hört gar nichts von euch... ihr meldet euch gar nicht. Seid ihr noch auf demselben Planeten wie wir?"
 
Diese und ähnliche Fragen höre ich seit einigen Monaten immer öfter.
 
 
 
 
Meine Antwort darauf?
 
Ich weiß nicht wirklich was ich sagen soll- außer: "Wir brauchen das im Moment!"
 
DAS... was ist DAS, was wir brauchen?
 
Ich hab es hier und auf dem FB Blog vielleicht mal durchblitzen lassen- aber nie wirklich ausgesprochen.
 
 
 
Wir sind wieder da.
Wir sind zurück- mitsamt Möbelwagen und allem was wir noch hatten, sind wir wieder da. Hier, in Deutschland.
1 Jahr früher als geplant und viel eher als wir es uns gewünscht hatten.
Die Entscheidung fiel ziemlich genau vor einem Jahr- also kurz nach meiner OP.
Ich hatte keine Stimme mehr, konnte nicht sprechen, hatte Erstickungsanfälle zu jeder Tageszeit, konnte nicht trinken ohne Atemnot zu bekommen, weil Atmen und Trinken gleichzeitig nicht mehr funktionierten.
 
Und dann "bot" man uns an, zurück zu gehen. Um all das, was passiert war, zu verarbeiten.. damit ich gesund werden könnte, eingebettet ins deutsche Krankenkassensystem und mit deutscher ärztlicher Versorgung. Mit Logopädie und was sonst noch nötig wäre.
 
Wir haben zugesagt. Um unser und unser Kinder Willen.
 
 
Also haben wir den Umzug geplant für die Sommerferien. Wollten in den Osterferien nur noch mal nach Deutschland und das Haus so weit herrichten, dass es wieder halbwegs bewohnbar war. Wir hatten ja nichts mehr hier. Keine Zwischendecken- keine Türen, keine Bilder an den Wänden, keine Betten,..keinen Fußboden...
Auf dem Weg für diese 2 Wochen "Umzugsvorbereitungsferien" landeten wir bei Stauffenberg morgens um kurz vor 7 unterm Sattelschlepper.
Auch dieser Tag jährt sich in einem Monat zum ersten Mal.
Aus 2 Wochen wurden 2 Monate, die wir hier festhingen- um dann für knapp 4 Wochen noch einmal zurück zufahren und Abschied zu nehmen und Kisten zu packen.
Und so... waren wir Ende Juli wieder hier.
Doch wirklich angekommen, so ganz, sind wir erst seit Weihnachten.
Und jetzt, wo wir uns hier wieder eingelebt haben, einen Alltag haben (mehr oder weniger), beginnt das Verarbeiten.
All das, was wir die ganze Zeit eigentlich weggedrückt haben, um den Kopf oben halten zu können, um kämpfen zu können, damit nicht alles auseinanderbricht, kommt jetzt in Bewegung.
 
 
 
Wir KÖNNEN im Moment gar nichts anderes, als nur in unserem kleinen Universum leben. In unserem Zuhause, das wir, mit Hilfe von vielen unglaublichen Menschen, wieder zu einem Zuhause gemacht haben. Bewohnbar. Mit Zwischendecken und Fußboden und Türen... und einigen Bildern an den Wänden.
 
Wir KÖNNEN gar nicht anders, als hier auf unserem Sofa zu liegen und zu genießen, dass es uns gibt- uns alle. Mama, Papa und 3 Kinder. Inklusive Hund und Kater.
 
Wir haben gar keine Energie, uns auf etwas zu konzentrieren, das außerhalb unseres tagtäglichen Alltags passiert.
Nicht weil wir nicht wollen- oder kein Interesse haben.
 
Wir lernen, wieder eine normale Familie zu sein. Katastrophenfrei. Ohne Durchhalteparolen und Zusammenreißen, Tränen wegwischen und weiter kämpfen.
Wir lernen, zu genießen, zusammen zu sein- und ein Familienleben zu haben, Zeit miteinander zu verbringen. GUTE Zeit.
 
Wir fokussieren uns auf uns- auf das, was überhaupt erst dazu geführt hat, dass wir all das als Familie überhaupt überstehen konnten- und noch immer eine Familie sind.
Wir genießen, dass wir uns lieben und zusammen sind.
 
Für uns gibt es im Moment nichts kostbareres, als diese Zeit.
Es werden wieder Zeiten kommen, in denen wir das Leben vor der Haustür wieder wahrnehmen und daran teilnehmen werden.
 
Früher konnte ich nie genug davon bekommen, dass die Wohnung voll ist mit Menschen, mit Freunden. Ich mochte es, zu feiern, sie um mich zu haben, lecker zu essen und laut zu lachen.
 
Das kann ich nicht mehr.
 
Ich kann mich nicht mehr auf mehrere Personen auf einmal konzentrieren.
Ich habe dafür keine Kraft mehr.
Abgesehen davon, dass ich so lange und so laut auch gar nicht mehr reden und lachen kann. Ich bin zufrieden, dass ich meinen Alltag sprechmäßig auf die Reihe bekomme. Meinen Kindern inzwischen wieder Gute Nacht Geschichten vorlesen kann (Ja, das war lange nicht möglich).... dass ich lachen kann oder auch mal ein ganzes Lied am Stück mitsingen kann. 2 schaffe ich noch nicht, aber das muss ich auch nicht.
 
Was ich brauche ist.. DAS.
 
Meine Familie.
 
 
 
Alles andere kommt von ganz allein. Irgendwann.
 
Und darum antworte ich, wenn mir jemand sagt "Von euch hört und sieht man ja gar nichts mehr" :
 
"Das brauchen wir im Moment einfach."
 
Dem- ist nichts hinzuzufügen.
 
 
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Doch.. eine Anmerkung hab ich noch:
mein Kleid ist die Smilla von Susis Kreation- und die Weste ist die Wild Wild Weste - auch von Susi.
Ich wollte schon immer eine rosa Zottelweste haben. Nun hab ich sie <3
Ich liebe das Kleid, ich liebe die Weste.
Und ich liebe den Stoff und das Muster.
<3
Und das.. ist auch gut so!
 
 

3 Kommentare:

  1. Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft!

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  2. Ach Bella, wenn ich das alles lese, wie die Zeit vergeht... Bela du bist sehr stark und ihr werdet noch besser ankommen und wirst noch mehr zu Kräften kommen!
    Love and kisses Susanne

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  3. Liebe Bella,
    ich drück Dich!!!

    Liebe Grüße
    Lara

    (die Fotos sind übrigens wunderschön! :-*)

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Bienvenue und HALLO!
Ich freue mich immer über Kommentare und liebe Worte!
Alles Liebe,

Bella