Mittwoch, 22. Juli 2015

Mein Herz

Letzte Woche nachm Rums hat mein Mann mich gefragt, ob ich eigentlich auch mal was über ihn schreibe.
 
 
 
Seitdem schwirrt diese Frage in meinem Kopf herum.
Was soll ich schreiben- über ihn. Über uns?
 
Wie wir uns kennengelernt haben?
Was wir erlebt haben?
Wie sehr ich ihn liebe?
Was er mir bedeutet?
 
Kennengelernt haben wir uns tatsächlich im Internet.
Zu dem Zeitpunkt war er im Ausland stationiert- und ich nach 4 Operationen und alleinerziehend nicht gerade in der besten Ausgangssituation für eine neue Beziehung.
Wollte ich auch gar nicht.
 


 
 
 
Wir haben geschrieben, gechattet, geskyped- und bevor wir uns versahen flogen ganze Schmetterlingsschwärme im Bauch.
Entgegen jedes besseren Wissens, entgegen jeder Vernunft.
Dit war dann halt so.
 
Nach 3 Monaten trafen wir uns am Flughafen zum ersten Mal.
Meine Freunde hatten mich dorthin gezerrt und chauffiert, da ich in letzter Minute n Rückzieher machen wollte.
 
Naja... dann stand er da, wa.
Und hat mich halb ohnmächtig geküsst.
Dann sind wir zu mir nachhause.
Und dort-
ist er dann geblieben.
Am nächsten Morgen haben wir bereits eine größere Wohnung gesucht.
 


 
3 Monate später zogen wir um.
Weitere 6 Monate später war ich schwanger-
nach 3 Monaten Diskussion ob oder ob nicht.
 
Ein Jahr, nachdem wir online das erste Mal geschrieben haben, haben wir geheiratet.
 

 
 Eine Meinung dazu, ob das mit uns gut geht, hatte so ziemlich jeder- und hielt damit auch nicht hintern Berg.
Als wir dann auch noch ein Haus kauften- und kurz danach auch noch entschieden, für einige Jahre ins Ausland zu ziehen- da schlugen se die Hände überm Kopp zusammen, alle miteinander.
 
Nun- inzwischen haben wir 2 gemeinsame Kinder.
Inzwischen sind wir fast 7 Jahre zusammen, davon fast 6 verheiratet.
Entgegen aller Vernunft.

Weil wir rational nicht erklären konnten, was wir fühlten- aber wussten, wir würden es bereuen, wenn wir nicht tun, was unser Bauch sagt.
So haben wir seitdem immer gehandelt.
Wirklich wichtige Entscheidungen sind bei uns eine Sache von 2 Blicken- dann ist es beschlossene Sache.
Meist hat einer von uns einen Gedanken und der andere spricht ihn aus. Immer wieder erstaunt es uns, wenn das passiert.
 
Unser Bauchgefühl hat uns bis hier hin gebracht, dort wo wir heute sind.
Mit keinem anderen Mann hätte ich all das durchgestanden, überstanden.
 
Es war nicht immer leicht- es war eher seltenst leicht und meistens schwer- und wir sind immer noch WIR.
 
Ich könnt ihn manchmal oder oft so gern auf den Mond schießen.
Wie oft reg ich mich auf über ihn, mecker ihn an, falte ihn auf Handtaschenformat zusammen.
Und wie oft weiß ich doch:
 
DEN UND KEINEN ANDEREN.
 
Es gibt Dinge, die kann man nicht erklären, die fühlt man.
Er- war das beste Bauchgefühl, das ich je hatte und immer noch hab.
<3
 
Und irgendwann... wenn alles einmal gut ist, dann werden wir uns unseren großen Traum erfüllen und den Jakobsweg wandern.
Mit keinem anderen Menschen kann ich mir vorstellen, zusammen allein zu sein als mit ihm.
 
Ich weiß nicht, ob es das ist, was er meinte, als er fragte, ob ich auch mal über ihn schreibe.
 
Das ist, was mir einfiel.

 
 Dein Herz ist ein Pendel, es schlägt und schlägt aus.
Solangs sich bewegt, bewegst du dich auch.
Dein Herz ist im Wandel und wann immer du glaubst, du wärst am Boden, ziehts dich nach oben.
Lass es noch weiterschwingen, es wird dich weiterbringen.
Das Herz ist ein Pendel es schlägt und schlägt aus.

Zwischen auf und ab und hin her, als ob dein Leben ein Chaos wär, verzweifel nicht- du findest dein Gleichgewicht!

(Yvonne Catterfeld, Pendel)

 
Und weil ich euch heute nicht nur von meinem Herzensmann berichtet hab, sondern auch meinen neuen Herzensrock gezeigt hab, leg ich noch was obendrauf:
 
Ich durfte Probenähen für Schnittgeflüsters LadyShuShu.
 
Letzte Woche hab ich euch schon meinen blauen Pünktchenrock mit Schleifenbändern gezeigt.
Heut meinen Long-ShuShu mit Schleifenband.
Und weil das Schleifenband so gut bei euch ankam, hab ich euch mal ein Tutorial gemacht.
Mein allererstes.
Bitte seid nachsichtig, wenn es nicht perfekt ist.
Es ist mit Liebe gemacht.
 
Und um dem ganzen das Sahnehäubchen aufzusetzen, geht's heut zu RUMS



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Tutorial Schleifenbänder für ShuShu
 
Natürlich beginnst du deinen ShuShu so, wie im Ebook beschrieben: Taschen auswählen, Rockteil und Taschen zuschneiden und die Taschen aufnähen bzw. annähen.
Ich habe mich für die Eingrifftaschen entschieden.
Näh sie wie beschrieben an und steppe dann ab.

 
So sieht das Ganze dann aus.
 
 
Anschließend schneidest du das Bündchen und die Schleifenbänder zu.
Hier gibt es einen Unterschied zum Ebook:
Du schneidest das Bündchen nicht im Bruch zu, sondern zweimal exakt so wie das Bündchen SM ist. Ich habe keine Nahtzugabe gegeben- das kannst du entscheiden wie du möchtest.
 Zudem schneidest du dann mithilfe des Bündchen SMs die Schleifenbänder zu. Dazu schneidest du 2 mal das Bündchen SM im Bruch zu.
Du hast dann folgende Teile vor dir liegen:



Die Schleifenbänder nähst du einmal mit der Ovi rundherum ab und schlägst danach nur an EINER Seite, aber an beiden Bändern, die Ovi Naht um und steppst sie fest.
 

So sieht das dann aus:
 
 
 Anschließend legst du dein Schleifenband rechts auf rechts zur Hälfte aufeinander und steckst es mit Stecknadeln ab:

 
Nun nähst du das Schleifenband an der Seite zusammen.
 
Achtung: natürlich musst du oben und unten offen lassen, damit du das Schleifenband später wenden kannst!
 
 
Nach dem du die Seiten zusammen genäht hast, wendest du die Schleifenbänder mithilfe einer Sicherheitsnadel. Dazu befestigst du die Nadel an der einen Öffnung, schiebst die Nadel in dein Schleifenband und ziehst dann die Sicherheitsnadel durch das ganze Band, bis es auf der anderen Seite wieder herauskommt.
Nun bügelst du deine Schleifenbänder ordentlich.
 
Wenn du möchtest, steppst du jetzt noch einmal die 2 langen Seiten und die eine kurze, die du umgeschlagen hast, ab. So kann auch später einmal nichts mehr verrutschen.
 
Mein Sohn hat mir Star Trooper und Darth Vader zur Unterstützung gebracht und zeigt euch noch mal mit m Laserschwert, wie das auszusehen hat:
 
 Hier siehst du das einmal bereits abgesteppte Band und einmal das Band vor dem Steppen mit Stecknadeln:

 
 
 Hier noch mal zum Vergleich: links die nicht gesäumte kurze Seite, die später an den Rock genäht wird und rechts das abgesteppte Ende vom Schleifenband:
 
 
Leg die Bänder nun so vor dich hin, dass die Naht, an der du die offenen langen Seiten zusammen genäht hast, zu dir liegen:


Nun kommen die Schleifenbänder an das Bündchen:
 
 Leg das Bündchen offen vor dich hin und falte es einmal längs. Markier dir mit einer Nadel den Verlauf der Mitte.

Dort legst du dein Schleifenband an, genau wie auf dem Foto:
 
 
Dann legst du das Schleifenband wie hier auf dein Bündchen:

 
 
 ..und legst dann das 2. Bündchen ebenfalls rechts auf rechts oben drauf, natürlich achtest du auch hier drauf, dir vorher den Verlauf der Mitte mit einer Stecknadel  zu markieren.
 
 Feststecken:

 
 
 Das machst du auf beiden Seiten vom Bündchen und legst dann die Schleifenbänder so hin, dass du sie auf keinen Fall aus Versehen irgendwo mit festnähst:

 
 
 Achte darauf, dass du wirklich ordentlich alle 3 Lagen (Bündchen, Schleifenband, Bündchen) akkurat aufeinanderlegst, damit du beim Zusammensteppen alles erwischst- und auch dass keiner der Stoffstreifen verkehrt liegt und du am Ende den schönen Teil des Stoffes aus Versehen falsch herum eingenäht hast. Hier noch mal ein Foto, wie die Stoffe aufeinanderliegen müssen vorm Zusammensteppen:

 
 
 Absteppen.. und dann wendest du dein Bündchen.
So sieht es dann aus:


Hier siehst du, dass du, wenn du das Bündchen umgeklappt hast nach innen, genug Platz ist, um dein Bündchen an den Stoff zu nähen, ohne das Schleifenband festzusteppen:

 
Nun legst du dir den Rockteil unter dein Bündchen.
Klar: Das Rockteil ist natürlich viel breiter als dein Bündchen!
Nun musst du dich entscheiden ob du kräuseln willst oder Kellerfalten haben möchtest.
Folge nun an dieser Stelle dem Ebook.
 


 
Dann markier dir die Mitte vom Bündchen und vom Rockteil, damit du exakt arbeitest und am Ende nichts schief oder verdreht ist.
 
 
Egal ob mit Kräuseln oder Kellerfalten:
Dein Rockteil und dein Bündchen müssen an dieser Stelle gleich breit sein:



Bevor du nun das Bündchen annähst, nähst du die Rockteile zusammen. Dafür legst du die Rockteile rechts auf rechts aufeinander und nähst (wie im Ebook beschrieben) die beiden Teile zusammen:
 


Anschließend wendest du den Rock und legst ihn wieder so unter dein Bündchen:

 
 Achte darauf, dass das Bündchen so liegt, wie auf dem Foto abgebildet- damit du es nicht aus Versehen falsch herum annähst und dann die Schleifenbänder innen sind- ist mir beim ersten Versuch passiert und ich hab geflucht beim Auftrennen der Ovi Naht!

Stecke nun das Bündchen mit den offenen Seiten nach oben an deinen Rockteil.
Achte darauf, dass die Stellen, an der die Bündchennähte aufeinandertreffen, auch gleich sind mit den Rockseitennähten.
Und natürlich, dass du Bündchen und Rockteil ordentlich aufeinandersteckst- es wäre blöd, wenn hinterher irgendwo ein Loch ist, weil die Nähmaschine nicht alles erwischt hat zum zusammen nähen ;-)
Und natürlich musst du aufpassen, dass deine Schleifenbänder nicht aus Versehen mit eingenäht werden außer an der kurzen Seite, die festgenäht werden soll. Bei so langen Bändern kann man sich da schon mal vertüdeln und hat dann plötzlich n Band irgendwo festgenäht wo es nicht hingehört....

Dann einmal rundherum nähen (ich hab eine Ovi, das geht fix und sieht toll aus).
Natürlich darfst du nicht alles zusammen nähen- ein bisschen Platz musst du am Schluss lassen, um dann dein Gummiband einziehen zu können.
Erst wenn du das eingezogen hast, schließt du diese Naht.
Dann nur noch den Rock unten säumen-
 
fertig ist dein Rock mit Schleifenbändern <3

 
<3

Mittwoch, 15. Juli 2015

Eine Liebeserklärung. Punkt.



Wir haben das größte Schützenfest und den längsten Schützenausmarsch der Welt.
Wir trinken Lüttje Lage und treffen uns unterm Schwanz.
Wir haben einen schiefen Aufzug in einem Neuen Rathaus, das älter aussieht als das Alte Rathaus.
Bei uns gibt's kein Ostern ohne das Gelbe vom Ei.
Mousse T. macht seine Musik im Peppermint Pavillon und Heinz Rudolf Kunze seinen Mitternachtstraum in den Herrenhäuser Gärten.
Wir haben Nanas und eine Passarelle.
Wir haben die Kröpcke Uhr.
Wir waren mal Bundeskanzler, Expo, Scorpions  und Lena.

Ich bin Hannoveranerin- falls es bis jetzt noch keinem klar war, dann mit Sicherheit jetzt.

25 Monate lebe ich jetzt bereits im Ausland.
Südfrankreich.
Cote d´Azur.
Jap.
Uhhhhh.. aufregend.



Nääääää. Voll nicht.

Postkartenpanorama ist toll- fürn Urlaub. Für zum Angeben "Guck mal wo ich faulenze während du arbeitest".
Zum Leben- weniger.
(Dies ist eine Liebeserklärung an Hannover, darum erzähl ich jetzt nicht, was hier alles kacke ist, weil dann wäre es ne Anti-Liebeserklärung an Frankreich- und das soll es gar nicht werden!)


Was ich vermisse?

  • um den Maschsee laufen.
  • Im Winter Schlittschuhlaufen AUF dem Maschsee.
  • Zu den Wasserrädern laufen.
  • Bucheckern sammeln auf der Marienburg und mich wie eine Prinzessin fühlen. (Den Pipi-Prinz denkt ihr euch jetzt mal alle weg bitte)
  • Deisterfreilichtbühne gucken im Sommer- mit den schönsten Kindertheaterstücken überhaupt.
  • Tretbootfahren auf dem Steinhuder Meer.
  • Regentage im Landesmuseum verbringen.
  • Picknick in den Herrenhäuser Gärten.
  • Das N-Joy Plaza Festival.
  • Neue Presse und Hannoversche Allgemeine Zeitung lesen
  • Eishockey (SCORPIONS!)
  • Hubertusfest und Wolfsabende im Saupark.
  • Rodeln im Harz.
  • Flohmarktbummel am Leineufer.
  • Winter-Zoo Hannover.
  • Hannoversche Heringe.
  • den VW Turm im Dunkeln leuchten sehen, wenn ich aus der Disco komme.
  • Matten Matten Meern singen gehen.
  • Lange Nacht der Museen und Schwimmbäder und Theater...

Ich vermisse aber auch....
Kohlrabi.
Radieschen.
Gute deutsche Kartoffeln.
Richtige Schnitzel. Rouladen und Klöße. Thüringer Mett.
Feierabendbrötchen.
Meinen Lieblingsradiosender.
Die deutsche Mittagsruhe.
Die fröhlich überschwängliche Begrüßung "Naaaaaa?!" (Ja das zählt hier bei uns als vollständiger Satz und beinhaltet "Hallo", "Guten Tag", "Wie geht's dir?" und "Schön dich zu sehen"!)



Über uns wird gesagt, dass wir das reinste Hochdeutsch sprechen und unser Deister die letzte große Erhebung vor dem Meer ist.

Karneval ist bei uns eher etwas, das wir mit Argwohn betrachten, zumindest beschränkt es sich bei uns meist auf ansässige Karnevalsvereine und den Schulfasching.
Wir heben uns unsere Emotionen auf.
Für die wichtigen Momente- wenn die Roten den Klassenerhalt schaffen.

Oder Gleisbauarbeiten die Üstra lahm legen.

Hannover wird immer wieder belächelt.
Nicht ernst genommen.
Was ist das eigentlich, dieses Hannover?
Nein, wir sind nicht Berlin, Hamburg oder München.

Wir sind List, Vahrenwald, Linden, Ricklingen, Anderten, Südstadt, Bothfeld, Döhren, Wülfel, Linden, Limmer, Ahlem, Herrenhausen, Stöcken, Nordstadt, Vahrenheide, Buchholz, Kleefeld, Misburg....




Wir haben ein Zooviertel und die Eilenriede.

Wir haben kein Problem damit, unterschätzt zu werden.
Stellt euch mal vor, alle würden plötzlich Urlaub in Hannover machen wollen.
Dann wäre das ganz schnell vorbei mit unserer Ruhe und Ausgeglichenheit.
Hannover ist schön. ZU SCHÖN.



Wer noch nie da war, wird es nie verstehen, warum wir stolz sind auf unser Niedersachsenlied.
"Sturmfest und erdverwachsen..."

Genauso ist das mit meinem Lady Shu Shu.

 
Für die einen ist es ein Rechteck, für die anderen der geilste Rock der Saison
 
Unterschätzen ist manchmal gefährlich. Weil du nie weißt, was du verpasst. Und später bereuen- is mal so richtig doof!
 
 
 
 
So, wie ich mein Heimweh unterschätzt hab.

Manchmal sind es die einfachen Dinge, die den größten Platz in unserem Herzen einnehmen.

Shu Shu ist einfach. Schnell genäht.
Und dennoch so ganz und gar ICH.
Es muss nicht immer ein komplizierter ausgeklügelter Schnitt sein um dich zu verwandeln. Dich dich mit dir selbst wohl fühlen zu lassen.
Manchmal reicht ein Rechteck.
Denn es ist DEIN Rechteck.

Und es ist MEIN Hannover.

Ich kann es kaum erwarten, wieder dort zu sein und das Leben zu leben.

Und solange ich darauf warte und von meinem Hannoi, meinem Zuhause träume, spaziere ich in meinen Shu Shus durch die Provence.

So geht Zuhause fühlen auch.  In dir selbst. <3

Und das-
nennt sich
KARMA BABY!..... aber dazu erzähl ich euch bald mehr.. nicht heute ;-)
Heut geht's erstmal zu RUMS und OUTNOW, klar oder?!






Fakten:
JA WERBUNG ist in diesem Post enthalten.
Für
HANNOVER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Für
Lady Shu Shu von Schnittgeflüster (OUT NOW AB HEUTE QUASI!)
Für
Rechtecke
Für
Probenähen
Für
Erbsünde
Für
KARMA.

PS: Die Schleife hab ich mir selbst ausgedacht und an meinen Shu Shu gebastelt. Nicht dass ihr euch wundert, wenn ihr euch alle auf das Ebook stürzt im Shop, dass da keine Anleitung für mit Schleife bei is. Näääää... das war ganz allein meine Idee!
Mach doch nach! <3









 
 
 
 

Mittwoch, 8. Juli 2015

Von Löwinnen und Göttinnen


Ferienzeit.

8 Wochen Sommerferien liegen vor uns. (Ja in Frankreich ist das so)





Heute haben wir den Temperatursturz von knapp 2 Grad genutzt und sind nach St Tropez gefahren.

Und dann saßen wir da, in unserem Lieblingsrestaurant. Zwischen Pizza und Muscheln und 3 Kindern.
Zum ersten Mal seit... ich habe KEINE AHNUNG wie lang es her ist.
Während meine Kinder Pommes und Pizza mampften und sich Wasser übers Kleid kippten, musste ich daran denken, welch besondere Momente es TROTZ ALLEM in den letzten 2 Jahren gegeben hat.
Und dass es Menschen gibt, die ich ohne all das, was passiert ist, vermutlich nie kennen gelernt hätte.
Oder welche Freundschaften sich erst in den letzten 2 Jahren wirklich entwickelt haben.
Oder- bei welchen ich feststellen durfte, dass sie noch viel viel stärker sind, als ich jemals dachte.




Ein schöner Moment, so eine Erkenntnis <3

Doch etwas fiel mir ganz besonders auf:

viele besondere Momente habe ich mit wundervollen, starken, besonderen Frauen erleben dürfen in den letzten 2 Jahren.



Ich habe ein wenig das Gefühl, dass diese Frauen wie ein Rudel Löwinnen um mich herum waren- jede für sich und doch gemeinsam.

Während ich in den letzten 2 , eher 3 Jahren, oftmals angeschlagen war, mutlos, kraftlos und ohne eine wirkliche Vorstellung, in welche Richtung es weiter gehen wird, so kreisten sie doch immer um mich herum und haben mich beschützt.

Sie haben mit ihrem Humor meine Traurigkeit vertrieben und mir mein Lachen wieder gebracht.
Mit ihrer Feinfühligkeit oftmals gespürt, bevor ich es selbst wusste, dass etwas so ganz und gar nicht in Ordnung ist.
Sie waren da.

Sie waren mit mir in St Tropez und Frejus, in Paris und London, in Pusemuckel- und in vielen kleinen liebevollen Nachrichten, Briefen und Paketen. Sie waren da mit einem Korb voller Lebensmittel, um mal eben am Sonntag Abend den Kühlschrank zu füllen, nachdem wir aus dem Krankenhaus kamen.
Sie waren da, mit offenen Armen, um einfach zusammen zu weinen und zu schweigen- oder auch mal zu schimpfen, zu zetern und Wut in Worte zu verwandeln statt in Schweigen.
Sie waren da, mit einer Flasche Wein- oder mit einem Auto, um mich vom Flughafen abzuholen.
Sie waren im Krankenhaus oder auch bei uns zu hause, um Tapeten abzureißen oder neue anzukleben. Sie waren da, am Strand, an einem Tag im August, an dem mir das Herz besonders schwer war.
Sie hielten mir die Hand und das Herz in jeder Situation und waren bereit, mit erhobenen Keulen alles und jeden zu verjagen, der mir weh tun wollte oder getan hatte.




Und auch wenn ich oftmals nie dran zu glauben wagte, so waren sie immer zuversichtlich, dass eines Tages alles gut werden würde. Sie waren mir Freundinnen, als ich dachte, keine zu haben.
Und sie haben mir gezeigt, dass nach Tiefen nicht nur Höhen folgen, sondern dass auch Tiefen besondere Momente haben können, die Kraft geben, wieder Aufschwung zu spüren.

Nein, heute werde ich nicht erzählen, welche besonderen Momente ich  mit diesen besonderen Frauen erlebt hab- oder welche Frauen das sind.
Das bleibt mein ganz persönlicher Schatz.


Dieser Blog ist heute nur für sie.
Meine Löwinnen... in der Schweiz, in Paris, in Celle und Neustadt und Jena und Helmstedt und Bayern und Le Luc und Toulon und London....

Nach Niederlagen aufzustehen und weitermachen bedeutet Kraft aufbringen, von der man oftmals nicht weiß ob man sie noch hat- oder dass man sie überhaupt noch hat.

Ohne euch hätte ich das alles nie gepackt.
Und ohne euch hätte ich heute niemals den Mut, den ich jetzt hab.
Und ohne euch würde ich mich niemals gut fühlen, so wie ich jetzt  bin.




So ein Neuanfang, wie wir ihn derzeit erleben, ist von vielem begleitet.
In meinem Fall auch von einem neuen Körpergefühl und Selbstverständnis.

Ich habe das Gefühl, mich erst jetzt RICHTIG zu spüren und bin dabei, zu entdecken, was da wohl noch alles in mir steckt.
Grenzwerterfahrung? Keine Ahnung.
Auf jeden Fall gehe ich diesen Weg nicht alleine.




ABER... ich gehe den Weg jetzt auf der sonnigen Seite der Straße.
Mit denen, die auch im Schatten an meiner Seite waren.
Und wir werden lachen.
Aus vollem Herzen- und das Leben aufsaugen.
Denn... es ist nur das Eine!



Mein Kleid entstand im Probenähen für Erbsündes Luxuria.

Mein Kleid ist nur eines von - ich glaube- 140 Kleidern, die im Probenähen entstanden sind.

Ich bin nur eine.
Aber es gibt jede Menge Göttinnen da draußen.
Löwinnen.

Ich bin stolz und dankbar, ein Teil dieses Teams gewesen sein  zu dürfen und diese Erfahrung machen zu dürfen:

ICH BIN SCHÖN WIE ICH BIN.


Hier der Link zu all den wundervollen anderen Luxurias: Luxuria Galerie

Und hier geht's zu RUMS
Und hier zu OUT NOW

Herzlichst,

Bella

PS: Das Ebook bekommt ihr HIER Luxuria im Erbsünde Shop
PS 2 : JA DIESER POST ENTHÄLT WERBUNG! Für Erbsünde, für St Tropez und hoffentlich auch für mich!

Mittwoch, 1. Juli 2015

Rücktritt von der Probenähauszeit.

Probenähauszeit.
 
Vor knapp 3 Monaten habe ich mich dazu entschieden, mal eine Weile keine Probenähen zu machen.
 
 Ich hatte zu viele Projekte, kam mit dem, was ich eigentlich so nähen wollte, nicht mehr nach.
 
2 Wochen Deutschland- und danach in Ruhe nähen, was ich mir vorgenommen hatte- das war mein Plan.
 
Aus 2 Wochen wurden 2 Monate, denn das Leben hat mal wieder laut über meine Pläne gelacht und sie durchkreuzt.
 
Nun sind wir zurück.
 
Zurück im Leben.
 
Zurück in Frankreich.
 
Und
 
zurück im Probenähen.
 <3
 
 
 
 
Da standen plötzlich so tolle Projekte am Start, da KONNTE ich nicht "Nein" sagen. Wollte ich auch nicht. Jetzt bin ich also wieder hier. Rumse mal wieder. Suche einen Text, passend zu dem, was ich euch heute zeigen möchte. Und da ist sie, die Blockade.
Was schreibt man nach so einer langen Zeit. Nach all dem, was passiert ist?
Interessiert es überhaupt jemanden im WWW? Bemerkt überhaupt jemand, dass man weg war- und wieder da?
 Die Finger auf der Tastatur, aber die keine Ideen für unbeschwerte, fröhliche Worte- Belanglosigkeiten die die Leichtigkeit des Lebens zeigen sollen.
Und vor allem: welches meiner aktuellen Probenähergebnisse soll ich zeigen? Was wollt ihr wohl sehen? Welches macht euch neugierig?
 
Probenähen.
Das Wort, um das sich heute alles hier in diesem Post dreht.
 
 
 
Probenähen ist eine virtuelle Zusammenkunft auf begrenzte Zeit. (Wenn man nicht gerade das Glück hat, in einem wunderbaren Stammteam zu sein und gemeinschaftlich über einen langen Zeitraum zusammen kreativ zu sein).
 
Nach einem Probenähen werden die Gruppen aufgelöst, jeder geht wieder seiner Wege, evtl. trifft man sich noch mal hier oder da virtuell oder auf einem Näh-Event... aber meist.. meist verläuft das im Sande. Sind wir doch mal ehrlich....
 
Anders war das beim Probenähen für muckelies Chill@home.
 
Die Stimmung war danach so gedrückt, dass wir Haufen wilder, verrückter Hühner uns entschieden haben, eine "Hilfe meine Probenähgruppe wurde aufgelöst" Selbsthilfegruppe zu gründen und dort weiter zu machen mit dem FLOWWWWWWWWWWw und der Harmonie, die während des Probenähens für C@H herrschten.
 
Seitdem kichern, gackern, heulen wir uns kollektiv dort aus und werden aufgebaut, unterstützt, ausgelacht, .. und nehmen teil, am Leben der anderen.
 
 
 
Diese Mädels haben in den letzten 2 Monaten hinter mir, zu mir gestanden, mich aufgebaut und mir eine wundervolle Überraschung beschert- meiner ganzen Familie. <3 (Mädels, i love u all)
 
Und als ich vorhin fragte, in unserer Selbsthilfegruppe.. da waren sie da.
 
Ich hatte wirklich absolut keine Idee, was ich posten soll.. welchen Text ich schreiben soll.. wie ich zeigen soll:

ICH BIN WIEDER DA !!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
Es gibt Menschen, für die war ich nie weg.
 
Das ist vermutlich die wichtigste Information, die ich heut erfahren durfte.
 
Ich freue mich, Teil dieses verrückten Hühnerhaufens zu sein, die sich gegenseitig kreativ anspornen, die Gehirne ankurbeln und sich gegenseitig unterstützen- egal ob es um die richtige Wahl für einen "interessanten" Stoff geht.. um Probleme mit Lehrern,... oder einfach kreativen Input.
Sie sind da.
Und ich kann es kaum erwarten, diese wundervollen Mädels beim Lillestoff Festival in meine Arme schließen zu können, zumindest die, die dabei sein werden.
 
Für mich ist Probenähen MEHR als ein Produkt abzuliefern.
Probenähen bedeutet, mich weiter zu entwickeln, Ideen zu sammeln, Perspektiven zu wechseln, offen zu sein und ..LEBENSFREUDE.
 
Meine Selbsthilfegruppe hat mich in den letzten 2 Monaten mit Lebensfreude besprüht- und jetzt ist es an der Zeit, das Umzusetzen!
Also habe ich angefangen, mal mein Selbstbild zu überarbeiten. Und herauszufinden, was mir steht, was ich an mir mag und was ich gerne selbst an mir sehen möchte.
Also habe ich meinen Kleiderschrank geöffnet und angefangen, kritisch zu hinterfragen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass ich haufenweise weiße Blusen habe.
 
Aber NIE trage.
Also habe ich mir selbst ein  Ziel gesetzt:
 
Bei Probenähen Kleidung zu nähen, die ich mit diesen wundervollen Blusen kombinieren kann.
 
Meine persönliche BlusenChallenge.
 
 
 
Ich würde mich freuen, euch in den nächsten Wochen nach und nach zeigen zu dürfen, was dabei herausgekommen ist. <3
 
Meine Mädels haben sich mehrheitlich den Rock gewünscht. Also zeige ich euch heute meinen Mrs Rocki, der beim Probenähen für Annas-Country entstanden ist.
 
Ich liebe ihn <3 Schlicht, klar, aber trotzdem romantisch und universell tragbar. Wichtig: die großen Taschen, aus denen mein Autoschlüssel und mein Handy nicht herausfallen können.
 
 
So. Ich bin am Ende für heute. Und erstaunlicherweise ist doch eine Menge Text dabei herausgekommen, dafür dass mir erst nichts einfiel?!
 
Ich bin wieder da.
 
Und ich geh auch nicht mehr weg.
 
 
 
Herzlichst,
 
Bella